Ravioli mit Maronenfüllung

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Zugegeben, ein paar Stunden Zeit muss man dafür schon einplanen, dafür sind große Augen aber garantiert, wenn man seinen Gästen selbstgemachte Ravioli serviert. Diese hier sind gefüllt mit einer herzhaften Mischung aus Maronen und Ricotta, geschwenkt werden sie in einer Zitronenbutter, die der Pasta Frische verleiht. Vorgestern gab es Fenchelsalat, wovon ich in weiser Voraussicht das Grün aufgehoben habe, so gibt es auch noch einen kleinen Farbtupfer für das Auge.

Besonders schwierig ist es eigentlich nicht, Pasta selbst zu machen, nur das Formen der Ravioli erfordert ein bisschen Fingerspitzengefühl oder räumliches Vorstellungsvermögen. Mir fehlt offensichtlich beides, die ersten Ravioli wollten mir partout nicht gelingen, aus denen habe ich Maultäschli gemacht. Eine kleine Warnung muss ich vorab noch geben, die Mengenangaben für den Teig sind eher Richtwerte. Mal sind die Eier größer oder kleiner, oder die Esslöffel unterschiedlich groß, dann muss man noch etwas mehr Mehl oder mehr Wasser, je nach Bedarf unter den Teig geben, bis er schön geschmeidig ist. Ich hatte die Ravioli schon unter der Woche einmal gemacht, da war der Teig ein wenig zu trocken, gestern habe ich sie mit den selben Mengenangaben noch einmal gemacht und er war perfekt. Also nicht verzweifeln, wenn die Pasta nicht auf Anhieb die richtige Beschaffenheit hat, das lässt sich alles beim Kneten korrigieren.






Einkaufsliste für 3-4 Personen

- 250 g Mehl (Typ 405)
- 2 Eier plus 1 Eigelb
- 200 g Maronen (vakuumiert)
- 150 g Ricotta
- 1 Zitrone
- 125 g Butter
- 4 Stiele Petersilie
- Salz
- Pfeffer





Für die Ravioli das Mehl und ca. 1/2 TL Salz in eine große Schüssel geben, eine Mulde formen und in diese 6 EL Wasser und 2 Eier schlagen. Zunächst alles mit der Gabel vermengen, anschließend von Hand zu einem glatten Teig kneten. Je nach Bedarf noch etwas Mehl oder Wasser zugeben. Den Teig in Folie gewickelt eine halbe Stunde ruhen lassen.

Für die Füllung die Schale einer halben Zitrone abreiben. Zusammen mit Maronen, Ricotta, Eigelb, 25 g geschmolzene Butter und gehackter Petersilie im Blitzhacker nicht zu fein pürieren. Wer keinen Blitzhacker hat, vermengt alles mit der Gabel und hackt die Maronen grob. Die Masse mit Salz abschmecken.

Dann den Teig zu einer etwa 5 cm dicken Rolle formen und in 4 gleichgroße Stücke teilen. Diese nacheinander mit Hilfe der Pastamaschine zu Teigbahnen rollen. Man beginnt mit Stufe 1, faltet das Teigstücke einmal und dreht es nocheinmal durch die Pastamaschine. Diesen Vorgang etwa 4 Mal wiederholen und erst dann stufenweise bis Stufe 6 vorarbeiten. Dabei werden die Teigbahnen immer länger und können, falls sie für den eigenen Arm zu lang werden, halbiert werden.
Wer keine Pastamaschine hat, keine Panik, das funktioniert auch mit dem Nudelholz, sogar ganz hervorragend, habe ich gestern festgestellt, denn die ist nicht mitgekommen nach Hamburg. Die Bahnen am besten auf einer mit Mehl ausgestäubten Fläche zwischenlagern.

Jetzt geht es an das Formen der Ravioli. Dafür eine Teigbahn quer in Quadrate (ca 10x10 cm) schneiden. So und nun kommt der Teil, der mir erst spät gedämmert ist: Die Quadrate diagonal halbieren, sodass 2 Dreiecke entstehen. Darauf jeweils mittig mit einem TL einen Batzen Füllung setzen. Die Größe ist schwer beschreibbar, größer als murmelgroß und kleiner als tischtennisballgroß, alles klar? Mit dem Finger die Ränder leicht befeuchten, dann eine Ecke über die Füllung schlagen und zwar so, dass sie etwa mittig zwischen den beiden am Boden liegenden Ecken landet. Jetzt noch den Teig rundherum um die Füllung schließen, das Wasser hilft, dass es besser klebt. Überstehenden Teig mit dem Messer oder einem Teigrollen abschneiden.

Für Maultaschen belässt man es übrigens bei Quadraten, schlägt die gegenüberliegenden Seiten über der Füllung zusammen und drückt dann die Ränder zusammen.

Alle Ravioli geformt? Dann wird es Zeit reichlich Salzwasser in einem großen Topf aufzukochen. Darin die Ravioli in ca 4 Minuten garziehen lassen. Inzwischen in einer Pfanne die restliche Butter, zusammen mit dem Saft einer halben Zitrone und 1 TL Zitronenschale schmelzen. Die Ravioli mit einer Schaumkelle aus dem Wasser fischen, abschrecken und mit Fenchelgrün (wer hat) in der Zitronenbutter schwenken. Mit frisch gemahlenem Pfeffer und Parmesan servieren.


Einen guten Appetit,
eure Johanna



P.S. Ich hatte gar kein 405er Mehl mehr und habe stattdessen 550er genommen, deswegen die etwas dunklere Farbe.

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